Die Anfänge des Familienstellens

Woher kommt das Familienstellen und wie wirkt es?

 

Pioniere des Familienstellens

Noch lange vor Bert Hellinger (16.Dez 1925 bis 19.Sep 2019) der das Familienstellen über weite Grenzen hinaus bekannt gemacht hatte, legten zwei bedeutende Psychiater und Psychotherapeuten den Grundstein für die Systemische Therapiemöglichkeiten:

 

Eric Berne und Virginia Satir

  

Eric Berne (10.Mai 1910 in Montreal bis 15. Juli 1970 in Monterey, Kalifornien) war ein kanadisch-US-amerikanischer Psychiater und der Begründer der Transaktionsanalyse. Er fand heraus, dass wir unser Leben nach einem geheimen Plan - einem Lebensscript - leben. Dieses Script, das wir in unserem Leben spielen, wurde bereits schon vorher von anderen Personen aus unserer Familie aufgeführt. Wir übernehmen es weitgehend und wiederholen es im Grunde.

So werden wir in unserem Leben in das Schicksal einer anderen Person verstrickt, die unserer Familie verloren ging, weil sie in ihr vergessen oder von ihr ausgeschlossen wurde.

Beim Familienstellen kommt über die Stellvertreter ans Licht, wer diese Ausgeschlossenen sind und wie sie wieder in die Familie und in unser Herz zurückgeholt werden können.

 

 

Virginia Satir (26. Juni 1916, Wisconsin bis 10. September 1988 in Kalifornien) war eine US-amerikanische Psychotherapeutin sowie eine der bedeutendsten Familientherapeutinnen. Psychische Probleme von Klienten werden innerhalb der Familientherapie nicht isoliert gesehen, sondern das Verhalten aller Familienmitglieder wird in die Betrachtung mit einbezogen. Durch Gespräche und "Familienaufstellungen" kann dabei erreicht werden, allmählich die inneren Prozesse, verborgene Strukturen und Bindungen einer Familie zu verstehen und erfahrbar zu machen. Sie entwickelte die Technik der "Familienskulptur".  Indem man seine Herkunftsfamilie stellt, werden unsichtbare Bindungen und "festgefahrene" Kommunikationsabläufe sichtbar. Beziehungskonflikte und krankmachende Bindungen können erkannt und gelöst werden.

 

 

Wirkungsprinzip

Der Klient wählt Stellvertreter für seine Familie aus, und stellt sie in eine Gruppe in Beziehung zu einander.

Auf einmal fühlen die die Stellvertreter wie die Personen, die sie vertreten, ohne etwas von ihnen zu wissen. Sie sprechen manchmal mit deren Stimme oder bekommen ihre Symptome. Zum Beispiel fangen sie an zu zittern, oder hören und sehen nicht mehr so gut.

Die Erklärung die diesem Phänomen  am nächsten kommt, ist, dass die Stellvertreter in ein anderes geistiges Feld treten. Ruppert Sheldrake nennt es ein morphogenetisches Feld. Das heißt, in diesem Feld sind die früheren Ereignisse und die damit verbundenen Gefühle einer Gruppe in einem gemeinsamen Gedächtnis und Gewissen gespeichert.

 

In diese Gruppe geborene Nachfahren sichern sich ihre Zugehörigkeit zu dieser Gruppe, bzw. geistigen Feld, indem sie sich dessen Regeln unterordnen.

Evolutionär betratet macht es Sinn, da jene, die sich nicht den Regeln der Gemeinschaft unterordnen und ausgestoßen werden, alleine nur schwer überleben konnten. Besonders gilt diese Regel für Kinder, deren Überleben ausschließlich von dem Wohlwollen und Fürsorge der Eltern abhängt.