Zutaten für 1 Tagesportion:
500 g Karotten, 1 l Wasser, 3 g Salz
Zubereitung
Geschälte Karotten in einem Liter Wasser über mindestens 90 Minuten kochen.
Danach werden die Karotten püriert (durch ein Sieb pressen oder mit dem Stabmixer
pürieren).
Anschließend werden 3 g Salz zugesetzt.
Die Morosuppe wird zusätzlich zu einer Schonkost mehrmals täglich in jeweils kleinen Mengen eingenommen, z. B. stündlich jeweils zwei bis vier Esslöffel oder alle zwei Stunden ein kleines Schälchen. Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen berichten, dass es ihnen sehr gut dabei hilft, ihre Krankheit unter Kontrolle zu erhalten und einen neuen Schub zu verhindern, wenn sie täglich eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten jeweils einen kleinen Teller mit der Moroschen Karottensuppe essen.
Die Morosche Karottensuppe, auch Moro-Suppe genannt, ist eine Karottensuppe, die ausschließlich aus Möhren, Wasser und Salz zubereitet wird. Benannt wurde die Suppe nach dem österreichischen Kinderarzt Professor Dr. Ernst Moro. Die erstmals von Dr. Ernst Moro 1908 publizierte Suppe wird als Hausmittel bei Durchfallerkrankungen verabreicht. Durch die Verabreichung dieser Karottensuppe, gelang es Dr. Moro die Sterbe- und Komplikationsrate von Kindern mit Durchfallerkrankungen drastisch zu senken. So hilft sie erfahrungsgemäß oft auch hervorragend bei Durchfällen, die im Rahmen von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa auftreten.
Durch das lange kochen werden die in der Karotte enthaltenen Zuckermolekühle verändert. Diese hausgemachten Oligosaccharide beschichten den Dünndarm von innen (!). Schädliche Darmkeime wie Salmonellen oder Giardien hassen diese Zuckerbeschichtung.
Professor Josef Peter Guggenbichler, seit 2009 Emeritus der Universitätskinderklinik Erlangen, konnte im Jahr 1983 anhand einer Studie nachweisen, dass die Suppe das Anheften der Durchfall auslösenden Bakterien an die Darmwand verhindern kann (1).
In der Wiener Medizinischen Wochenschrift schrieb er nach einer weiteren Studie im Jahr 2002, dass die Oligogalakturonsäuren den Rezeptoren des Darmepithels ähneln und die krankheitserregenden Darmbakterien wie z. B. Coli-Bakterien oder Salmonellen an sich binden, so dass diese nicht mehr an der Darmwand andocken können. Eine kleine Konzentration reicht schon aus, um die Bakterien vollständig zu blockieren, die nun ganz
einfach mit dem Stuhl ausgeschieden werden können (2).
Lange galt die heilende Suppe bei Durchfall als Standardmedikation, doch ab den 1940er Jahren verlor sie durch den Einsatz von Antibiotika und den typischen Durchfallmedikamenten an Bedeutung.
Laut Guggenbichler hat die Karottensuppe im Vergleich zu Antibiotika den entscheidenden Vorteil, dass sie weder zu einer Resistenzbildung führt noch die Darmflora angreift und ausserdem frei von schädlichen Nebenwirkungen ist.
Selbst Patienten mit einer Darminfektion – ausgelöst durch die berüchtigten EHEC- Bakterien – können von der Moroschen Karottensuppe profitieren, wie auch in der Ärztezeitung vom 8.6.2011 zu lesen war, wo ebenfalls empfohlen wird, die Morosche Karottensuppe gleich zu Beginn der blutigen Durchfälle mehrmals täglich über einige Tage hinweg einzunehmen (3).
Antibiotika hingegen sind bei einer EHEC-Infektion auch aus schulmedizinischer Sicht wenig sinnvoll, da dadurch die Ausscheidung der Bakterien verzögert und der Krankheitsverlauf aufgrund einer erhöhten Giftstoffbildung sogar verschlimmert werden kann.
Natürlich gibt es noch weitere Hausmittel, die bei Durchfall eingesetzt werden können, am besten in Kombination mit der Moroschen Karottensuppe, wie z. B. adsorbierende Mineralerden ( Zeolith, Bentonit oder Heilerde), Aktivkohle, getrocknete Heidelbeeren (2 EL in 250 ml Wasser für etwa 10 Minuten köcheln) etc.
(1) Guggenbichler JP, Adherence of enterobacteria in infantile diarrhea and its prevention Infection, Juli-August 1983
(2) Kastner U et al, [Acid oligosaccharides as the active principle of aqueous carrot extracts for prevention and therapy of gastrointestinal infections], [Article in German], Wien Med Wochenschr, 2002
(3) Karottensuppe nach Moro könnte auch EHEC lahmlegen, Ärzte Zeitung, 08.06.2011